Schwerstarbeit in den Alpen
NORD Industriegetriebe unterstützen gigantisches Bauprojekt
Bei einem äußerst anspruchsvollen Bauvorhaben in den Schweizer Alpen – auf ca. 1.700 m ü. NHN – entsteht 600 m tief im Felsinnern das Herzstück eines gigantischen Projekts: die unterirdische Kavernenzentrale für das neue Pumpspeicherwerk, das die derzeitige Leistung von 480 MW auf 1.480 MW erhöhen soll. Bei einer extremen Steigung von 45° und einer Höhendifferenz von ca. 180 m transportieren Förderanlagen in einer Zwischenstation 500 t Abbruchmaterial pro Stunde nonstop. Angetrieben werden diese Förderbänder von NORD-Industriegetrieben .
Im Rahmen des Ausbauprojektes „Linthal 2015“ soll ein neues unterirdisches Pumpspeicherwerk Wasser aus dem bestehenden Stausee Limmernboden auf 1.860 m ü. NHN in den rund 600 m höher gelegenen Muttsee pumpen und im Turbinenbetrieb wieder für die Stromproduktion nutzen. Bauherr dieses Projekts ist die Kraftwerke Linth-Limmern AG.
Anders als reine Speicherkraftwerke verfügen Pumpspeicherwerke nicht nur über ein oberes, sondern auch über ein zusätzliches unteres Wasserbecken. Wenn Strom produziert wird, gelangt Wasser vom oberen See in das Drucksystem. Das Wasser treibt die Turbinen an und diese den Motorgenerator. Der produzierte Strom wird ins Netz eingespeist. Nach der Turbine gelangt das Wasser in das untere Becken. Wird zu viel Strom produziert, kann das Wasser aus dem Speicherbecken in den höher gelegenen Stausee zurückgepumpt und später erneut zur Stromproduktion genutzt werden. Pumpspeicherwerke können also Energie in Form von Wasser in den Stauseen speichern. Die Pumpspeicherung ist eine bewährte Methode, um Angebot und Nachfrage in einem Stromnetz auf umweltfreundliche und wirtschaftliche Art auszugleichen.
Das Bauvorhaben „Linthal 2015“ umfasst Ausbruch- und Bauarbeiten für die Kavernenzentrale des Pumpspeicherwerkes und des Triebwassersystems. Für den höher gelegenen See ist der Bau einer neuen Schwergewichtsmauer erforderlich, um das Speichervolumen von heute 9 Mio. m³ auf 25 Mio. m³ erhöhen zu können. Entsprechend wird das bestehende Ausgleichsbecken erweitert. Die Bauarbeiten erfolgen in deutlich unterschiedlichen Höhenlagen. Die Hauptarbeiten im größten Wasserkraftprojekt der Schweiz spielen sich vorwiegend im Berginneren ab. Das Ausgleichsbecken auf ca. 800 m ü. NHN ist der tiefstgelegene Punkt. 1.000 m weiter oben befindet sich der Stausee Limmernboden mit einer Kapazität von 92 Mio. m³.
Auf ca. 1.700 m ü. NHN entsteht in einer Tiefe von 600 m im Felsinneren das Herzstück des gigantischen Ausbauprojektes, die unterirdische Kavernenzentrale für die vier Maschinengruppen des neuen Pumpspeicherwerkes Limmern mit einer Leistung von 1.000 MW. Die Kavernenzentrale besteht aus einer rund 150 m langen, 30 m breiten und max. 53 m hohen Maschinenkaverne sowie aus einer separaten Transformatorenkaverne von rund 130 m Länge, 20 m Breite und 25 m Höhe. Die Zentrale schafft das Verbindungsglied zwischen den beiden Seen über einen Oberwasserstollen, zwei parallel geführte Druckschächte und Unterwasserstollen.
Die Ausbrucharbeiten der beiden Kavernen sind inzwischen abgeschlossen. Der Strossabbau (Ausbruch Fels) erfolgte im Durchlaufbetrieb, d. h. 7 Tage pro Woche während 24 Stunden im 3-Schicht-Betrieb. Die Kavernen wurden von oben nach unten ausgebrochen. Pro Tag fiel Ausbruchmaterial von rund 800 m³ Fels an, insgesamt von beiden Kavernen etwa 2.445.000 m³. Die Industriegetriebe von NORD kamen bei der Förderanlage zum Einsatz, die sich geografisch im mittleren Bereich des Bauprojektes „Linthal 2015“ befindet. Zwei „S-Förderer“ beförderten hier, bei einer extremen Steigung von 45° und einer Höhendifferenz von ca. 180 m, über eine Strecke von etwa 260 m, pro Stunde jeweils 500 t Material. Das Abbruchmaterial wurde nach unten zu einer Brecheranlage transportiert. Dieses Förderband wurde von einem NORD-Industriegetriebe mit Bremsensteuerung angetrieben, das gleichzeitig auch Strom generierte. Das zweite Förderband transportierte das zerkleinerte Material wieder nach oben ins Kieswerk, wo es zwischengelagert bzw. zur Weiterverarbeitung als Betonkies für die Staumauern bzw. als Beton für Wände und Decken aufbereitet wurde.
Komplettanbieter dieser Antriebslösung war die Getriebebau NORD AG, Schweiz – ein Mitglied der NORD DRIVESYSTEMS Group. Kundenorientierung und Kundennähe sind den Antriebsspezialisten aus Arnegg bei St.Gallen besonders wichtig. Dazu Guido Eigenmann, Geschäftsführer der Getriebebau NORD AG in der Schweiz: „Wir verkaufen Kundennutzen und nicht nur Produkte. Außerdem bieten wir ein umfangreiches Servicepaket. Neben der Inbetriebnahme haben wir zusätzlich eine Wartungsschulung durchgeführt, damit der Kunde weiß, auf welche Dinge er zu achten hat. Uns ist es besonders wichtig, Komplettsysteme von hoher Effizienz und Wirtschaftlichkeit zu liefern. Die Anwender benötigen nicht nur Antriebskomponenten, sondern eine komplette Lösung und funktionierende Systeme. Wir stimmen unsere Antriebslösungen auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse ab.“
Der Leiter des beauftragten Anlagenbauunternehmens ist äußerst zufrieden mit den NORD-Produkten und den Serviceleistungen: „Besonders positiv ist für mich die sehr gute Zusammenarbeit mit Getriebebau NORD Schweiz. Auf unsere Wünsche wurde jederzeit eingegangen. Bemerkenswert ist auch die hohe Lieferfähigkeit. Von der Bestellung bis zur Lieferung vergingen gerade mal zehn Wochen. Bei anderen Anbietern sind vier bis fünf Monate nicht ungewöhnlich. In Summe sind wir rundum zufrieden – ein sehr gutes Preis-Leistungs- Verhältnis, beste Beratung und Support, termingerechte Lieferung, und nicht zuletzt sind die NORDProdukte leistungsstark und von hoher Qualität.“