Willkommen auf der Farm
Grant erkannte, dass man sich dem Thema Abwasser auf verschiedene Arten nähern kann. Seine Anlage wendet ein biologisches Aufbereitungsverfahren an, bei dem Mikroorganismen gelöste Feststoffe im Abwasserstrom „fressen“. Eine seiner vielen Aufgaben ist es, diese Mikroben bei Laune zu halten, wofür das empfindliche Gleichgewicht zwischen Nährstoffen und Sauerstoff aufrechterhalten werden muss. Letzterer wird von riesigen Rädern eingespeist, die sich stetig drehen und dabei Frischluft in ein Belebungsbecken saugen, womit sie dafür sorgen, dass die kleinen Bewohner gedeihen.
„Eine Abwasserbehandlungsanlage ist wie eine Farm“, ergänzt er. „Die Menge an bereitgestellter Luft bestimmt, wie schnell die Bakterien wachsen und somit das Wasser umwandeln können. In unserem Fall fasst das Becken ungefähr 5,45 Millionen Liter. Dieses Wasser wird stetig aufgewirbelt, damit die Feststoffe aufschlämmen. Das Problem ist der sogenannte „Spitzenfaktor“. Unsere Stadt hat eine Basisbevölkerung von 10.000 Menschen, doch häufig müssen wir für mehrere Tage oder sogar Wochen das Vierfache dieser Zahl unterbringen. Daher sind umfangreiche Kapazitäten so wichtig, ganz zu schweigen von einer Redundanz bei unseren Geräten.“
Mit Blick auf die Bevölkerungszunahme in der Stadt und das wachsende Tourismusgeschäft beschloss Grant, dass es Zeit für eine Zustands- und Kritikalitätsbewertung war. Das Ergebnis war ernüchternd. „Wir haben festgestellt, dass unser Belebungsbecken in keinem guten Zustand war. Da es sich um einen sehr wichtigen Teil der Infrastruktur handelt, haben wir Pläne zur Erweiterung und zum zeitgleichen Austausch einiger beschädigter Teile gemacht.“